Gold ist Geld
Am 28.6.2021 sind für die Banken in der EU die Vorschriften von Basel 3 in Kraft getreten. Banken dürfen nun physisches Gold als sogenanntes Null-Risiko-Asset bewerten. Diese Anlageklasse war bis dahin Bargeld und Devisen (Fremdgeld) vorbehalten. Das heißt, sie dürfen statt Bargeld auch Gold als Eigenkapital vorhalten.
Seit Beginn der Zivilisationen spielte Gold schon immer eine wichtige Rolle als Wertspeicher. Bis 1971 hatten die USA noch einen Goldstandard. Für jede Unze (31,1g) Gold, verpflichteten sich die USA maximal 35 US-Dollar zu drucken. So konnte es in diesem Zeitraum zu keiner Inflation kommen.
Inflation wird oft mit Teuerung gleichgesetzt, bedeutet aber im ursprünglichen Sinn Aufblähung der Geldmenge. Die Teuerung, bzw. der Kaufkraftverlust ist eine Folge der Inflation. Hier trifft zu viel Geld auf wenig Güter.
Grund war der Vietnamkrieg, der mehr Geld verschlang, als Geld gedruckt werden durfte. Diese natürliche Haushaltssperre umging Präsident Nixon mit der Aussetzung des Goldstandards. Nun wurde der Dollar zur Fiat-Währung. Um die Bedeutung des Wortes Fiat zu verstehen, hilft es folgenden Satz zu übersetzen: Fiat lux. Das bedeutet: Es werde Licht. Das Geld wird also aus dem Nichts geschaffen. Der Wert besteht nur aus dem Vertrauen, dass man in diese Währung setzt.
So entschied sich die USA 1973 ein Abkommen mit Saudi-Arabien zu schließen. Gegen die Garantie Saudi-Arabien zu beschützen, versprachen die Saudis ihr Öl nur in Dollar zu verkaufen. So entstand der Petro-Dollar. Die Welt brauchte Dollar, um Öl zu kaufen.
Der Kaufkraftverlust des Dollars gegenüber des Goldes ist auf Grund der Aufblähung der Geldmenge in Dollar massiv fortgeschritten. Erst kürzlich stieg der Preis für eine Unze Gold auf über 2.400 Dollar. Gegenüber von 35 Dollar im Jahr 1971.
Dass die BRICS-Staaten sich von der Dominanz des Dollars lösen wollen, ist mehr als verständlich, nachdem die USA die Dollarreserven Russlands eingefroren hat. Zwischenzeitlich bezahlen die Chinesen ihr Öl in Yuan. Was das für die Zukunft des Dollars bedeutet, kann man sich lebhaft ausmalen. Zusätzlich möchten die BRICS-Staaten eine eigene, mit Rohstoffen und Edelmetallen hinterlegte, Handelswährung schaffen. Dies würde eine Art Goldstandard bedeuten und wer braucht dann noch Dollar? Sie werden in die USA zurückfließen und die Geldmenge noch weiter aufblähen.
Dem Gold kommen meiner Ansicht nach goldene Zeiten entgegen.